Freitag, 12. November 2010

Zur Zeit...

... lese ich Roald Dahl. Eine Geschichte hat es mir dabei ganz besonders angetan - neben seinen Kiss, Kiss oder ...another Kiss-Stories - nämlich die folgende:

Wie ich Schriftsteller wurde.

Hier fasst er nicht nur im Vorbeigehen sein Leben zusammen, welches so abwechslungsreich war, dass es Forrest Gump die Pralinen in der Schachtel schmelzen lässt, sondern gibt seinem Leser gleich zu Beginn 7 Regeln der Schriftstellerei mit auf den Weg.

[...]
  1. Man muss über eine lebhafte Einbildungskraft verfügen.
  2. Man muss gut schreiben können. damit meine ich: man muss imstande sein, dem Leser eine Szene bildhaft und lebendig vor Augen zu stellen. Diese Fähigkeit besitzt nicht jeder. Es ist ein Talent, das man entweder hat oder nicht hat.
  3. Man muss über Ausdauer verfügen. Mit anderen Worten: man muss an der Arbeit bleiben, man darf nicht aufgeben, nicht nachlassen, Stunde für Stunde, Tag für Tag, Woche für Woche und Monat für Monat.
  4. Man muss Perfektionist sein. Das bedeutet: man darf sich nie mit dem zufrieden geben, was man gerade geschrieben hat, man muss es umschreiben und immer wieder umschreiben, bis es so gut geworden ist, wie man es nur machen kann.
  5. Man muss eine ungeheure Selbstdisziplin besitzen. Man arbeitet allein, keiner hat einen angestellt. Es ist niemand da, der einen feuern könnte, wenn man nicht zur Arbeit kommt, oder der einem einen Rüffel gibt, wenn man zu schludern anfängt.
  6. Es ist eine große Hilfe, wenn man Sinn für Humor besitzt. Wenn man für Erwachsene schreibt, spielt das keine so große Rolle, wenn man für Kinder schreibt, ist es jedoch unumgänglich.
  7. Man muss ein gewisses Maß an Demut besitzen. Der Schriftsteller, der sein Werk für überragend hält, wird Ärger bekommen.
[...]

Wenn ich das alles lese und durchdenke, komme ich zu dem Schluß, dass mein schreibendes Sein meinem Wollen wohl immer hinterherhinken wird und zwar wegen mangelndem Witz, Passion und Disziplin. Oder Ausdauer. Geduld. Und was mir noch so alles einfällt. - Ob Demut die Mängel wieder ausgleichen könnte? Denn davon habe ich weiß Gott genug.

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